Schottland 2008 – Isle of Skye (Teil 2)

27. September – 3. Oktober 2008: Unsere kleine Ferienbehausung liegt sehr romantisch mit Blick direkt auf den Sund zwischen Skye und dem Festland. Ich habe inzwischen unzählige Bilder gemacht. Das Wetter wechselt oft und macht jeden Blick aus unserem Fenster wieder anders und immer wieder schön. Ziemlich einsam ist es auch hier. Es gibt nur eine handvoll Häuser in Kylerhea, was es nicht gibt ist Handyempfang. Manchmal hat man direkt am Wasser gerade genug, dass wir das ein oder andere Lebenszeichen nach Hause schicken können. Aber mehr braucht es ja auch nicht. Was es hier gibt ist ein kleines Naturschutzgebiet, in dem man Otter beobachten kann. Wenn man genug Geduld hat. Um zu unserm Cottage zu kommen, müssen wir über einen recht lange einspurige Passstraße. Die ist nicht ohne Gegenverkehr, da es in Kylerhea auch eine kleine Fähre gibt.

Unser kleines Cottage auf Skye
Unser kleines Cottage auf Skye

In unserer Woche auf Skye haben wir viel unternommen. Wir waren in Portree, der Hafenstadt der Insel und sind am „Old Man of Storr“ gewandert, eine skurrile Felsformation in der Nähe. Dann waren wir in Armadale am Westzipfel der Insel und haben uns die Schlossruine der McDonalds angesehen. Der andere wichtige Clan auf Skye ist McLeod (echt jetzt!) und deren Schloss liegt in Dunvegan am oberen Ende. Auch das haben wir besucht. Auf dem Weg dorthin haben wir vorher bei der Destillerie Talisker haltgemacht, inklusive Führung mit anschließender Whiskyprobe (natürlich nur einen winzigen Schluck!) 😉 . In Dunvegan haben wir uns auch das erste Mal aufs Wasser gewagt. Wir sind mit einem kleinen Boot in den Fjord beim Schloss hinausgefahren (worden) und haben Robben beobachtet, die faul auf ihren Felsen lagen und Siesta hielten. Ein paar haben amüsiert beobachtet, was diese komischen Touristen da so treiben, aber die meisten haben sich nicht stören lassen.

Och nö, schon wieder Touristen
Och nö, schon wieder Touristen

Das Wetter! Ein schier unerschöpflicher Quell der Freude und auch der Frustrationen und natürlich Stoff für viele Gespräche. 
Nachdem wir dachten, dass wir Mittwoch schon genug Regen gesehen hatten, brachen wir am Donnerstag voll Hoffnung und auch mit teilweise blauem Himmel Richtung Uig auf. Wir wollten von dort eine Tagestour per Fähre und Bus auf die äußeren Hebriden nach Harris, North Uist und wieder zurück machen. Dafür sind wir um sechs Uhr aufgestanden und waren pünktlich um neun am Pier in Uig. Leider wurde uns dann gesagt, dass der Trip nicht stattfinden könne, da es zwischen den Inseln zu windig für die kleinere Fähre sei. Also haben wir uns auf den Weg zurück gemacht, vorbei am Grabe Flora McDonalds (Bonnie Prince Charlies Fluchthelferin) in Kilmuir und einem sehr kleinen, aber hübschen Freilichtmuseum. Wir wurden dabei regelrecht weggeweht und kurz darauf gingen die Schleusen wieder auf, so dass wir uns schleunigst wieder auf den Weg in unser gemütliches Cottage machten.

Das schöne am schottischen Wetter, jeder Regenschauer bringt die Aussicht auf einen Regenbogen
Das schöne am schottischen Wetter, jeder Regenschauer bringt die Aussicht auf einen Regenbogen

Freitag haben wir einen neuen Versuch gestartet, eine Nachbarinsel von Skye zu erkunden. Diesmal sind wir an den Südwestzipfel der Insel gefahren, um uns auf den Weg nach Rùm zu machen. Das Wetter schien immer noch nicht ideal – es regnete und auf den Bergen des Festlands lag sogar Schnee – aber diesmal war das Glück auf unserer Seite. Der Himmel riss auf und wir hatten den Rest des Tages Sonnenschein. Um nach Rùm zu kommen muss man zuerst eine Fähre von Armadale nach Mallaig nehmen und dann mit einer anderen Fähre Richtung Rùm fahren. Leider hatten wir nur zweieinhalb Stunden Aufenthalt auf Rùm, falls wir nicht eine unfreiwillige Übernachtung in Kauf nehmen wollten.

Der erste Schnee in den Highlands
Der erste Schnee in den Highlands

Die Insel ist inzwischen ein Naturschutzgebiet und gehört dem „Scottish Natural Heritage„. Hauptattraktion für den nicht biologisch interessierten Touristen ist Schloss Kinloch. Ein Lustschloss, welches sich ein stinkreicher Tuchfabrikant um 1900 dort als Feriendomizil erbauen ließ. Das Schloss hatte alles, was man sich damals für Geld kaufen konnte: Elektrizität, Billiardzimmer, kleine automatische Hausorgel (Orchestrion), tropischer Wintergarten, Dusche mit Massagestrahlen, Ballsaal, Schwimmbad, Squash Court und bestimmt noch viel mehr. Das spannendste an dem Haus ist, dass es immer noch so aussieht, wie es 1914 das letzte Mal benutzt wurde und man kann viel mehr anfassen und ausprobieren als in anderen Schlössern und Museen. Angeblich wurden es teilweise als Hotel genutzt und einige der Zimmer vermietet und auch jetzt noch werden die Quartiere der Dienerschaft als Jugendherberge genutzt. Ein faszinierender alter Kasten.

So ein Billiardzimmer wünsche ich mir auch
So ein Billiardzimmer wünsche ich mir auch

Am nächsten Morgen hieß es dann schon Abschied nehmen von unserem Cottage und einer wunderschönen Insel. Die Woche auf Skye ging definitiv zu schnell vorbei. So langsam müssen wir uns auf den Rückweg machen, aber nicht ohne nicht ein paar Tage am Loch Lomond Station und noch einen kleinen Abstecher nach Nordengland zu machen.

6 Gedanken zu “Schottland 2008 – Isle of Skye (Teil 2)

  1. In Schottland habe ich vor ein paar Jahren gelebt – war sehr schön. Bis zur Isle of Skye bin ich leider nie gekommen.
    Ich kann manchmal etwas reisefaul sein, was ich im Nachhinein schon ein wenig bedauere. Schottland hat ja so viele schöne Ecken, die ich da hätte entdecken können.

    LG, Katarina 🙂

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