Schottland 2008 – Oban bis Loch Lomond (Teil 3)

4. Oktober 2008: Heute Morgen hieß es Abschied nehmen von unserer gemütlichen Behausung auf der Isle of Skye. Das Wetter war entsprechend unserer Stimmung: Es schüttete wie aus Eimern und wir konnten noch nicht einmal die Berge am anderen Ufer erkennen. Eigentlich wollten wir zum Abschied die kleine Fähre nehmen, die fast vor unserer Haustür abfährt, aber bei dem schlechten Wetter haben wir dann doch den Landweg genommen. Landeinwärts wurde das Wetter allerdings auch nicht besser. Daher haben wir den geplanten Stopp bei Fort William auch ausgelassen. Bei solchem Wetter braucht man auf keinen Berg steigen auch wenn er Ben Nevis heißt und der höchste Berg in Schottland ist.

Der letzte Blick aus dem Fenster
Der letzte Blick aus dem Fenster

Stattdessen sind wir direkt nach Oban durchgefahren. Das ist ein kleines Küstenstädtchen natürlich mit eigener Destillerie. Diesmal haben wir keine Führung gemacht, die war auch ausgebucht. Noch einen Whisky habe ich nicht gekauft, denn billiger als bei uns ist er eh nicht. Wie auch, wenn schon die Destillerie 60% Steuern zahlen muss, sobald der Whisky abgefüllt ist. 
Zum Glück haben wir unseren Stadtrundgang dann tatsächlich bei gutem Wetter (Sonne, wenn auch sehr windig) machen können. Abend haben wir uns noch einmal Fish’n Chips gegönnt und ein gutes Pint im nächsten Pub!

Auch eher von der torfigen Seite, der Whisky von Oban
Auch eher von der torfigen Seite, der Whisky von Oban

5. Oktober 2008: Von Oban ging es weiter zum Loch Lomond, zur Abwechslung bei bestem Wetter und das den ganzen Tag lang. Auf der Fahrt haben wir einige Zwischenstopps gemacht. Als erstes haben wir uns Dunstaffnage Castle angesehen, eine gut erhaltenen Ruine aus dem 13. Jahrhundert.  Danach haben wir spontan bei St. Conan’s Kirk am Loch Awe halt gemacht, die interessant aussah. Die Architektur verwirrte uns durch einen bunten Stilmix und nicht zuletzt durch Hasen als Wasserspeier. Von der Seeseite aus gesehen hat man fast das Gefühl, in einer Fantasykulisse oder bei Harry Potter gelandet zu sein.

St. Conan's Kirk am Loch Awe
St. Conan’s Kirk am Loch Awe

Highlight des Tages aber war Inveraray Castle aus dem 18. Jahrhundert, bis heute noch Sitz der Campells, den Herzögen von Argyll. Das Schloss lohnt auf jeden Fall einen Besuch, die Führung war sehr gut und unterhaltsam. Inveraray selber ist auch ein sehenswertes kleines Städchen. Die Mittagspause nach einem kleinen Stadtrundgang haben wir dann am Schiffsanleger von Inveraray am Loch Fyne gemacht. Man konnte herrlich draußen sitzen und die Sonne genießen.

Der Anleger in Inveraray
Der Anleger in Inveraray

Am späten Nachmittag sind wir dann bei unserer Jugendherberge am Loch Lomond angekommen. Ein herrlicher alter Kasten, erbaut als Feriendomizil eines reichen Tabakfarmers. Große Säle, beeindruckende Treppenhäuser und ein schöner Garten. Leider waren Teile des Gebäudes etwas baufällig, dem Charme des Gebäudes konnte das aber keinen Abbruch tun und das Zimmer war auch in Ordnung. (Leider scheint das Haus inzwischen nicht mehr als Jugendherberge genutzt zu werden, auf der Seite der Schottischen Jugendherbergen finded man die Auchendennan Lodge nicht mehr.)

Unsere Jugendherberge am Loch Lomond
Unsere Jugendherberge am Loch Lomond

6.-7. Oktober 2008. Den ersten Tag am Loch Lomond waren wir in den Trossachs wandern, genauer gesagt am Ben A’n. Wir sind fast bis auf die Spitze gekommen, als es leider anfing zu regnen und wir uns etwas früher als geplant auf den Rückweg machen mussten.
 Leider regnete es sich dann ein und der Tag darauf wäre höchstens für Schlossbesichtigungen geeignet gewesen. Dummerweise war das einzige Schloss hier in der Gegend – Schloss Balloch –  geschlossen. Wir haben daher mit dem Auto etwas die Gegend und die umliegenden Ortschaften erkundet und im Kaminzimmer der Jugendherberge einen gemütlichen Nachmittag bei Tee und einer Partie Scrabble verbracht. Hier hätten wir mehr Zeit gebraucht, oder besseres Wetter, um die wunderschöne Gegend um den Loch Lomond zu erkunden. Trotzdem hat es uns hier gut gefallen und natürlich darf an dieser Stelle DER Song zum Loch Lomomnd nicht fehlen, einmal klassisch und einmal etwas rockiger 🙂 .

Den Blick auf den Loch Lomond genießt man am besten im Warmen bei einer Tasse Tee
Im Regen genießt man den Blick auf den Loch Lomond am besten im Warmen bei einer Tasse Tee

8.-9. Oktober 2008 : Bevor es wieder in Richtung Newcastle ging, haben wir noch einen kleinen Abstecher nach England, genauer gesagt Barnard Castle gemacht. Es lag nicht direkt auf dem Weg nach Newcastle, aber Bekannte meiner Schwester hatten dort ein B&B, was wir unbedingt besuchen wollten. Der Umweg hat sich gelohnt, in der Stadt gab es viel zu sehen: eine Schlossruine, ein großes Museum im Chateau Stil und eine schöne Altstadt.  Und das B&B war ein wahres Schmuckstück! Ein schönes altes Haus aus dem 18. Jahrhundert mit knarrenden Dielen und einem angeblichen Hausgeist namens George (leider gibt es das B&B auch nicht mehr).

Definitiv die schönste Unterkunft der Reise
Definitiv die schönste Unterkunft der Reise

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Newcastle, genauer gesagt zum Hafen von Tynemouth, wieder auf die Nachtfähre nach Amsterdam. Die Rundreise durch Schottland hat großen Spaß gemacht und wir haben viel gesehen. Und wie meist nach einem schönen Urlaub denkt man sich, dass man bald wieder dort hin muss und all die Dinge sehen und erleben, für die diesmal die Zeit gefehlt hat.

10 Gedanken zu “Schottland 2008 – Oban bis Loch Lomond (Teil 3)

  1. Ein ganz wunderbarer Bericht. Und die Bilder sind sehr stimmungsvoll. Herrlich. Vielen Dank dafür. Ich will auch mal so gerne nach Schottland, aber ich bin etwas schissig, was den Linksvekehr angeht. Leider. Vielleicht kann ich mich ja eines Tages überwinden.
    Liebe Grüße. 🙂

    1. An den Linksverkehr kann man sich gewöhnen, ist aber nicht ganz ohne, das stimmt. Ansonsten hilft nur, einen versierten Autofahrer als Mitreisenden anzuheuern 😉

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